- Alle Vorstellungen im Theater in der Scheune sind ausverkauft.
Die alten Holzbalken atmen Geschichten, das Licht fällt weich auf die Bühne, und jeder Platz ist besetzt. Ein leises Murmeln vor Beginn, gespannte Erwartung liegt in der Luft. Wer hier war, spricht noch lange davon. Wer kein Ticket mehr ergattern konnte, weiß: In dieser kleinen Scheune geschieht Großes.
- Gefeierte Premiere unserer Frauen von Killing
Am 14. Juni war es soweit. Die mit großer Spannung erwartete Premiere „Die Frauen von Killing“ rollte um kurz 18 Uhr den „Roten Teppich“ aus. Minuten später waren schon mehr als 60 Plätze belegt. Und um 18.30h ging dann gar nichts mehr. In der bis auf den letzten Platz vollbesetzten Theaterscheune begrüßte unsere Vorsitzende Karla Ehl, die auch die Regie führte, unsere Gäste.
Es war – das merkte man ihr an – nicht ganz einfach, die richtigen Worte zu finden. Dabei ging es weniger darum, wo nun dieser Ort „Killing“ liegt, sondern was eine „schwarze Komödie“ ist, wie der Autor Norbert Franck sein Stück kategorisierte. Nein, es war und ist keine triviale Komödie, kein sogenannter „Schenkelklopfer“. Es ist mehr. Viel mehr. Schließlich geht es um nicht weniger als 23,5 Millionen, die die Frauen von Killing vermeintlich im Lotto gewonnen haben und die von einem Moment auf den Anderen in unerreichbare Ferne zu entschwinden drohen. Da muss gehandelt werden! Und die Frauen, die ohnehin sehr hart vom Schicksal bestraft waren, können das. Sie schrecken auch nicht vor einem Mord zurück. Und wenn einer nicht reicht, dann eben auch zwei oder mehr. Ja, da ist zugegebenermaßen nicht viel Platz für spontane Fröhlichkeit. Die Frage, die alle umher treibt ist: schaffen es die Frauen von Killing, den Jackpot auf ihren Bankkonten wiederzufinden.
Schlüsselfigur ist Annette, herrlich in Szene gesetzt von Julia Krüger – oder ist es gar die Schwester von ihr: die Greta? Ihr gegenüber – und nicht gerade die beste Freundin – steht Susanne, ganz stark interpretiert von Renate Weilmann, die zusammen mit der hinterlistigen Yvonne – großartig wie immer, Bea Rintel-Sellenthin – einer coolen Thea (sehr überzeugend Steffi Steinbeck), einer sangesfreudigen Esther (sehr belebend Britta Franke-Schütte) und einer zunächst fast naiv wirkenden Liesel (sehr warmherzig Angela Wachowiak) ein mehr und mehr mordlüsterndes Frauenquintett bilden.
Doch wie meistens im Leben, die Frauen schaffen nicht alles ganz alleine. Manches Mal müssen auch die Männer helfend eingreifen. In diesem Stück sind es der Gemeindepfarrer – glänzend dargestellt von Winand Steinert – und ein überzeugender Wolfgang Sellenthin, der das Oberhaupt der Gemeinde Killing, den Bürgermeister, mimt. Und dann ist da noch der „Hahn im Korb“: Roger – der Chorleiter, umschwärmt von den Frauen. Ralf Herbrich brilliert in dieser Rolle – trägt er doch ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Eine kleine, aber umso glänzendere Vorstellung gibt Doreen Freund, die von allen sehnsüchtig erwartete Lottofee. Bringt sie den großen Scheck mit? Oder kreuzt mal wieder Philipp überraschend ihren Weg, bevor es zu einer Geldübergabe kommt?
Tja. Alles könnte so schön sein. Wenn, ja wenn da nicht urplötzlich die Schatten aus der Vergangenheit Einzug in Killing halten und mit ihnen der Kommissar Dietrich Hasemann. Eine neue Rolle für Reinhold Ehl, nicht nur deshalb, weil er sich eine ganze Weile versteckt halten muss.
Und was so gemütlich mit einer Gesangsprobe beginnt, endet am Schluss mit einer gnadenlosen Abrechnung.
Lassen Sie sich überraschen…..
Ps. Und wenn auch bei der Premiere fast alle Akteure ihren Text beherrschten: eine große Sicherheit für alle war wieder unsere Heike Wieseke, die uns sicher durch alle Höhen und Tiefen begleitete. Großen Dank auch an Susi Lindemann für die Versorgung vor Beginn und während der Pause und ohne die sich der Bühnenvorhang nicht bewegen ließe.
Und dann ist da noch unser Marcus Dehler, der kleine große Wirbelwind hinter der Bühne und der sich akribisch auf seinen Auftritt als Lottofee und als Roger, den Chorleiter vorbereitet.
Und natürlich: was wären die Schauspieler ohne die Technik, die dieses mal ganz besonders kräftig gefordert waren und sind….. Danke an Thomas Ex, Vitus Pinter und Wolfgang Pinter.
Den Bericht aus dem Landkreismagazin „Unser Havelland“ zu unserer Premiere können Sie hier lesen.
Schönwalde, den 17. Juni 2025
Reinhold Ehl (Co-Regie)
Die folgenden Bilder wurden freundlicherweise von Herrn Cartsen Scheibe zur Verfügung gestellt.
- Zusatztermin
Aufgrund der großen Nachfrage nach unserem Theaterstück, „die Frauen von Killing“ freuen wir uns, einen zusätzlichen Vorstellungstermin am „28.September“ anbieten zu können.
- Scheinwerfer und Bühnenfluter
Was daran so besonders ist? Tja – das ist schon eine kleine Geschichte wert.
Angefangen hat das alles 2018. Unser Cheftechniker, Wolfgang P., hatte einen Plan (es ist immer gut, wenn man einen Plan hat). Und dieser Plan sah vor, die bestehenden Bühnenscheinwerfer und –Fluter durch vergleichbare LED-Produkte zu ersetzen. Allein der geringere Stromverbrauch während der ganzen Probezeiten und natürlich der Aufführungszeiten würde sich rechnen und in spätestens sieben Jahren amortisieren. Gleichwohl – die Anschaffungskosten….uiuiui… die würden schon ein gewaltiges Loch in die Kasse reißen. Das Zauberwort „Förderung“ machte die Runde. Und tatsächlich fanden wir bei der LAG Havelland, das ist eine „Lokale Aktionsgruppe“, ein Fördermittelprogramm, das unsere Wünsche abzudecken schien. Es nannte sich „Kleine Lokale Initiativen“. Gespeist wird der Fördermitteltopf aus den Finanzmitteln des Landes Brandenburg. Und KLI-Projekte waren begrenzt auf eine Förderung von maximal 5.000 Euro. Das schien für uns genau zu passen.
Im ersten Anlauf – wir waren sehr euphorisch – erzielten wir eine Bruchlandung. Nein, unser Projekt erreichte nicht die erforderliche Punktzahl. Das tat weh. Aber, so hieß es aufmunternd seitens der Fördermittelgeber in der LAG Havelland, wir könnten es ja in 2020 ja noch einmal probieren.
Und dieses Mal stellten wir nicht nur die Wirtschaftlichkeit und den Umweltschutz in den Mittelpunkt, sondern auch die Sicherheit. Denn LED-Strahler erhitzen sich nicht wie die bisher eingesetzten Glühlampen. Und das ist in einer Holzscheune schon ein gewichtiges Argument. Und letzten Endes überzeugte das auch die Punktrichter im Auswahlgremium.
Im Dezember 2020 erhielten wir die frohe Botschaft, dass unser Projekt gefördert wird. Dann hieß es nochmals warten, und warten, und warten. Im Februar 2021 aber war es dann soweit. Der gegenseitige Vertrag lag uns vor und nach Unterzeichnung konnten wir mit der Demontage der alten Beleuchtungskörper beginnen und die Bestellung für die insgesamt 13 Schweinwerfer und Bühnenfluter auslösen.
Hier geht es zu den Bilder.
Und jetzt? Jetzt warten wir nur noch darauf, dass wir endlich wieder auf der Bühne stehen dürfen und unserem Publikum zurufen können: „Theater, Theater, der Vorhang geht auf…….“
Reinhold
(ps. Vielen Dank an die LAG Havelland, speziell Frau Sinje Koch und Herrn Stober vom gleichnamigen Landhaus)
- Zu Gast in Muggensturm
Das Theaterensemble des kreativ hat mit seinem Stück „Admiral a.D…“ den mehr als 120 Zuschauern auf der Bühne des Pfarrheims einen vergnüglichen Abend bereitet. Langanhaltender Applaus und stehende Ovationen waren der Dank für eine in jeder Hinsicht gelungene Vorstellung in unserer Partnergemeinde.
Besonderer Dank gilt Bürgermeister Dietmar Späth und seinem „Betreuungsteam Partnerschaften“, die sich 4 Tage aufopferungsvoll um das Wohlergehen der gesamten Theatergruppe gekümmert haben. Das fing schon damit an, dass die 3 Techniker – Wolfgang und Vitus Pintér sowie Peter Blaudszun bereits am 9. November anreisten um mehr als 20 Scheinwerfer und die ganze Akustikanlage aufzubauen. Dafür stellte die Gemeinde eine 10 Meter lange und 6 Meter hohe Traverse zur Verfügung, die vor der Bühne angebracht war. Am 10. November abends trafen dann die Schauspieler und die Regisseurin, Antonia Stahl, ein. Für alle gab es um 19.00h einen Sektempfang im Rathaus und anschließend bei „Heidi“ ein leckeres Abendmahl, natürlich mit viel Badener Wein.
Da zwei Rollen neu besetzt werden mussten – nicht alle Schauspieler hatten Zeit, die Reise mitzumachen – gab es zunächst am Samstagvormittag nochmals eine Generalprobe. Hier merkte man deutlich, dass die neue, ungewohnte Umgebung sowohl auf – als auch hinter der Bühne zu einigen Aussetzern führte. Heike, unsere Souffleuse, hatte „alle Hände voll zu tun“. Zum Mittagessen lud uns der Bürgermeister zu einem „Edel-Italiener“ ein. Die hatten gottseidank das Ausscheiden aus der WM am Vorabend bereits verdaut und verwöhnten uns mit köstlichen Speisen. Nach einer kleinen Ruhepause standen wir um 19.30h auf der Bühne und Bea – unsere „Kellnerin Luise“ eröffnete treffsicher und mit klarer Stimme den 1. Akt.
Unsere große Sorge, dass unsere Stimmbänder nicht ausreichend sein würden, um auch die letzte Reihe im Saal zu erreichen, löste sich schnell in Luft auf: die Hallenakustik in Kombination mit etwas größerer Lautstärke der Akteure waren vollkommen ausreichend.
Bereits in der Pause war von allen Seiten Lob zu hören. Getoppt wurde das Ganze dann durch das – für alle überraschende – Ende, was letztlich dem Stück auch eine einzigartige, besondere Würze verlieh.
Bürgermeister Dietmar Späth erklomm dann selbst die Bühne und dankte allen Akteuren einzeln mit einer kleinen, individuellen Laudatio. Nicht zu vergessen unsere drei Techniker, die eine außergewöhnliche Arbeit geleistet haben und unserer Souffleuse Heike Wieseke, die ihren Beitrag damit kommentierte, dass sie gar nicht hätte mitfahren müssen: „Ihr wart‘ Spitze – ich musste kein einziges Mal eingreifen“.
Am Sonntagvormittag – nachdem alles, besonders die Technik – wieder verstaut war, ging es nach Hause, diesmal begleitet von Frau Holle, die uns ab Nürnberg die ersten Wintergrüße mit auf den Weg gab.
Fazit dieser Mini-Tournee: Das war der Anfang! Im nächsten Jahr kommen wir wieder!
Dank an die Akteure: Antonia Stahl (Regie), Bea Sellenthin-Rintel, Karla Veronika Ehl, Petra Radlmaier-Brenneisen, Sophie-Annett Kreißig, Sylvia Ehl, Günther Bonifer, Wolfgang Sellenthin
Dank an die Gemeinde Schönwalde, die uns 2 Busse für den Transport zur Verfügung gestellt hat.
Reinhold Ehl