Handlung
Der Dreiakter „Stress im Champus-Express“ von Bernd Spehling liefert alles, was eine handfeste Komödie ausmacht: herrlich komische Dialoge und Figuren, von deftig über tollpatschig bis rotzfrech. Eben ein „richtiger Spehling“.
Auch in der privatisierten Bahnlinie „Champus-Express“ ist es nicht besser als bei der Deutschen Bahn. Der Zug von Berlin nach Baden-Baden fährt verspätet ab, das Personal ist nicht freundlicher dadurch, dass privatisiert wurde, und das Tarifsystem wird auch nicht einfacher.
Ort der Handlung ist das Bordbistro, das von dem Räuberduo (Petra Radlmaier-Brenneisen und Reinhold Ehl) überfallen wird. Allerdings machen die Tücken einer Bahn-Privatisierung selbst vor den Räubern nicht halt. So gelingt zwar der Überfall und auch die Kasse wird mit genommen; nur der Zwischenhalt zum Verschwinden, der fällt aus wegen einer „Störung im Betriebsablauf“. Und so wird der Überfall für die beiden Räuber bis zur Ankunft in Baden-Baden zum Spießrutenlauf.
Doch bis dahin machen bereits der Versicherungsmakler Steffen Fettenläufer alias Wolfgang Sellenthin und ein „sächselnder“ Radsportler, gemimt von Michael Boltz Bekanntschaft mit dem resoluten Schaffner Wischnewski (Günter Bonifer), der Zugschefin Gesine Grube-Steckel (charmant inszeniert von Angela Wachowiak) und der cleveren Kellnerin Gertrud – herrlich gespielt von Bea Rintel-Sellenthin.
Dramatisch wird die Lage, als die Polizei mit großem Aufgebot den Zug stoppt und die beiden Polizisten Zöllner und Kleinfeld – toll in Szene gesetzt von Michael Boltz und Sophie-Annette Kreißig – den dreisten Diebstahl aufklären wollen.